• snapshot UdK 2011, DMY Design Festival

    Mythos Original
    – über Kopien,Duplikate und Reproduktionen

    Zum DMY, International Design Festival Berlin 2011, bietet designtransfer einen Einblick in aktuelle Designprojekte der Universität der Künste Berlin und debattiert: Wann ist etwas eine Inspiration, Referenz, Hommage, wann ein Plagiat?

    für die einen ist es ein Kompliment, für die anderen ein Verbrechen – ebenso aktuell wie umstritten: wann ist etwas eine Inspiration, Referenz, Hommage, wann ein Plagiat? Die Ausstellung zeigt u.a. von Studenten nachgebaute Designklassiker, chinesische Reproduktionen, Open Design Produkte und Online-Plattformen. Zur Eröffnung am 2. Juni wird in einem Designsalon um 19 Uhr eine differenzierte Einordnung dieses Themas u.a. mit dem Designtheoretiker Michael Erlhoff debattiert.

    ausgestellte Projekte

    Le Double
    ein Projekt des 1. Semesters, Design-Grundlagen unter Leitung von Prof. Egon Chemaitis, KM Jette Scheib, LB Frank Steinert.
    Zunächst und sehr offensichtlich geht es bei diesem Grundlagen-Projekt um den Nachbau als Lernmethode. Doch der interessante Twist an Le Double liegt nicht zuletzt darin, dass es um den handgemachten Nachbau industrieller Serienprodukte geht. Es ist von vornherein klar, dass es unmöglich ist, eine exakte, eine 100-prozentige Übereinstimmung herzustellen – und sie ist auch nicht beabsichtigt. Vielmehr geht es um die Wahrnehmung und Erfahrung einer im Design grundlegenden Differenz, nämlich jener zwischen Industrie und Handwerk, Serienprodukt und Einzelstück. Im Nachbau eines Serienprodukts wird den Studierenden klar, was den Entwurf eines Serienprodukts vom Entwurf eines Einzelstücks unterscheidet.

    PaperLab: Schuhe
    ein Projekt des 1. Semesters, Design-Grundlagen unter Leitung von Prof. Egon Chemaitis, KM Jette Scheib, LB Neels Kattentidt.
    PaperLab wirft in drei eigenständigen Arbeitsschritten elementare Fragen der Objekt-Wahrnehmung auf. Die Rekonstruktion realer Objekte – in diesem Fall: Schuhe – zwingt zu genauer Beobachtung und sorgfältiger Untersuchung von Gestaltungsmerkmalen, Materialcharakteristika und Formensprachen. Ziel ist die Auseinandersetzung mit konkreten Aspekten der visuellen Wahrnehmung, wie der Zeichenhaftigkeit von Objekten, dem Spannungsverhältnis von Ähnlichkeit und Abstraktion, aber auch mit essentiellen handwerklichen Praktiken wie dem Leicht-Modellbau mit Papier.

    Chinesische Reproduktionen
    Auswahl Prof. Egon Chemaitis, Martin Dörbaum
    6 chinesische Reproduktionen bekannter Stühle von Panton, Eames, Bertoia, Grcic, Starck, Jacobsen und ihre Originale im Vergleich provozieren die praktisch und theoretisch gleichermaßen interessante Frage: what‘s the difference?

    Caspar David Friedrich – animiert. Bild in Bewegung
    ein Projekt im Rahmen des Grundstudiums der Visuelle Kommunikation unter der Leitung von Prof. Ulrich Schwarz, Prof. Anna Anders, Suzi Zimmermann und Simone van Eldik
    Die Studierenden im Sommersemester 2010 hatten die Aufgabe das Bild „Kreidefelsen auf Rügen“ von Caspar David Friedrich (gemalt um 1818, Größe 90,5 x 71 cm, Öl auf Leinwand, Museum Oskar Reinhart, Winterthur/Schweiz) zum Leben zu erwecken. Sie sollten sich dabei auf inhaltliche oder formale Aspekte des Bildes beziehen, diese transformieren, montieren und animieren sowie auf der klanglichen Ebene eine Entsprechung finden. So entstanden 34 sehr unterschiedliche Variationen à 30 Sekunden, die auf historische oder aktuelle Ereignisse anspielen, die Gestaltung und den Aufbau des Bildes analytisch untersuchen, surreale Eingriffe vornehmen oder die Figuren im Bild in Bewegung setzen und kleine Geschichten erzählen.

    Open Design – Ronen Kaduschin
    Open Design Produkte wie Italic shelf, Cheap table watch und Flataalto flower holder von Ronen Kaduschin und dadurch inspirierte architektonische Projekte, die von Studenten in London und Barcelona unter der CreativeCommons license entwickelt wurden, betreut von Marta Malé-Alemany. Ronen Kaduschin war u.a. 2006 – 2009 Lehrbeauftragter an der UdK im Studiengang Industrial Design und lehrte als Gastprofessor Open Design an der Burg Giebichenstein.

    Eröffnung
    Donnerstag, 02. Juni 2011, 18 Uhr

    Design Salon mit dem Designtheoretiker Michael Erlhoff, 19 Uhr

    Ausstellung
    DMY: 01. – 05. 06. 2011, täglich 10 – 18 Uhr
    06. – 15. 06. 2011, Di. – Fr. und
    UdK Rundgang: 16. – 17. 07 2011, 10 – 18 Uhr

    Am zentralen Ausstellungsort des DMY Festivals, Flughafen Berlin Tempelhof, 01. – 05. Juni 2011, sind folgende 3 UdK Projekte ausgestellt:

    AUSZUG > 10 Absolventen des Produktdesigns UdK Berlin
    Marc Birri, Lara Diener, Isabell Fringer, Gesine Hillmann, Soo-Chung Lee, Miriam Lehnart, Jan Regett, Benedikt Steinhoff, Sarah-Lena Walf, Maren Zielke „Vor allem mehr als nur die Summe aus Form und Funktion · Im Freien wollen wir sein · Woher kommt der Rohstoff; das Holz unserer Möbel? · Die Pflanzenwelt, eine Inspirationsquelle für graphische Elemente · Kann Gestaltung bestehende Verhaltensmuster ändern? · Und doch gehen Lieblingsstücke überall mit · Wie schwer tragen wir am Design? · Oft reicht ein Blick in die Vergangenheit um aus Erfahrungen und Fehlern zu lernen · Ich bewege mich zwischen diesen beiden Extremen · Ende.“ (Auszüge aus den ausgewählten Abschlussarbeiten)

    FLUFF > Entwurf eines Accessoires in Fell – Kurzzeitprojekt im Rahmen der
    UdK Kollisionen unter der Leitung von Prof. Grit Seymour, KM Regina Tiedeken Ein Accessoire ist etwas Zusätzliches, Nebensächliches, ein Beiwerk oder Zubehör. Ein Accessoire in Fell etwas Überflüssiges!? Fell ist eines der luxuriösesten Materialien und ein heiß umstrittenes Thema, mit dem viele Designer (alle Modedesigner) im Laufe ihrer Kariere früher oder später konfrontiert werden. Pelz ist Tradition. Seit Menschen Gedenken tragen wir Felle – als Isolierung gegen Kälte und als Schmuck. Pelz ist eine Frage von Wissen und Gewissen geworden. Seit den 60er Jahren kämpfen Tierschutzorganisationen wie PETA mit spektakulären Aktionen und Kampagnen gegen die Jagd und die Verwendung von Nerz, Fuchs, Nutria & Co während namhafte Designer wie Jean-Paul Gaultier, Donna Karan, A.F. Vandevorst oder Alexander McQueen mit ihren Kollektionen der Pelzmode immer wieder zur Renaissance verhelfen. Andere Designer wie Stella McCartney verwenden ausschließlich Kunstpelze. Pelz, ja oder nein? Für Designer eine Frage der deutlichen Positionierung. Fokus des Projektes ist der Anstoß zum Reflektieren eines eigenen Standpunktes zum Thema Fell, das Erlernen des achtsamen Umgangs mit dem Material Fell und die gestalterische Anwendung und Interpretation spezieller Fertigungstechniken der Pelzverarbeitung in einem völlig neuen experimentellen Kontext.

    INTERWOVEN TECHNOLOGY > Forschungsprojekt des Design Research Lab
    Wie ist unser Alltag mit Technik verflochten? Formen der Interaktion und Kommunikation müssen sich nicht mehr an technischen Geräten orientieren. Durch die Integration von Textilien und der menschlichen Haut in Interfaces werden neue experimentelle, spielerische und vernetzte Erlebnisse gestaltet.


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