• Die Kunst der Ausnutzung

    Die Kunst wurde seit Langem als Zentralrahmen für das Widerspiegeln zeitgenössisches Lebens betrachtet. Doch in der postindustriellen Ära beeinflussen die komplizierten Tools, formellen Sprachen und versteckten Infrastrukturen zunehmend, wie wir miteinander kommunizieren, uns bewegen, konsumieren und denken; jetzt ist es ein untrennbarer Teil unserer Wahrnehmung von unserer Umwelt.

    Ignoriert man die Sprachen und Ideen der Ingenieurwissenschaften – von Computer Networking und Programmierung bis Biotechnologie und Elektronik –, kann man nicht mehr die Welt, in der man lebt, definieren. Und deswegen kann man sich nicht mehr kritisch engagieren. Während dies für den traditionellen Künstler eine Herausforderung wäre, könnte ein Ingenieur, der weder die Wissenschaft noch die Industrie dient, also ein sogenannter kritischer Ingenieur, damit anfangen.

    In seinem Vortrag wird Julian Oliver die Projekte und Interventionen von sich selbst und den anderen vorstellen, die in einem kreativen und kritischen Rahmen das Engineering vor der Kunst bevorzugen und öffentliche Einblicke anbieten in die versteckten Mechanismen und Machtkämpfe gegen unsere technische Umgebung. Detailliert werden die Projekte wie „The invasive Transparency Grenade“, „Packetbruecke“, „Stealth Cell Tower“ und „Newstweek“ vorgestellt.

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    Julian Oliver ist Neuseeländer, kritischer Ingenieur und Künstler, der in Berlin wohnt. Seine Werke und Vorträge wurden in vielen Museen, Galerien, internationalen elektronischen Kunst-Veranstaltungen und Konferenzen präsentiert, darunter Tate Modern, Transmediale, Chaos Computer Congress, Ars Electronica, FILE und Japan Media Arts Festival. Er bekam viele Preise; am bemerkenswertesten: Golden Nica vom Prix Ars Electronica 2011 für das Projekt „Newstweek“ (mit Daniil Vasiliev).
    Er gibt auch zahlreiche und weltweite Master-Kurse und Workshops in Software Art, Forensische Daten, Kreatives Hacking, Computer Networking und so weiter. Er ist für Free/Libre Open Source Software und ist ein Unterstützer der Initiativen, die die Rechte in vernetzter Domäne verstärken. Die Artikels über seine Werke oder seine gemeinsamen Werke mit anderen erschienen in vielen Medien, darunter BBC (UK), The Age (AU), Der Spiegel (DE), El Pais (ES), Liberation (FR), The New York Times (US), La Vanguardia (ES), The Guardian Online (UK), Cosmopolitan (US), Wired (DE, US, UK), Slashdot (US), Boing Boing (US), Computer World (World) und etliche Fernsehstationen auf der Welt.

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