• Die zwei Seiten der Medaille

    Die zwei Seiten der Medaille – 

    Wenn aus einem Kurzzeitprojekt Realität wird

    Elisabeth Warkus erzählt aus zwei Jahren Entwicklung bis Herstellung der Siegermedaillen für die Leichtathletik WM 2009 in Berlin mit allen Höhen und Tiefen.

    Elisabeth Warkus

    Die Diplomantin Elisabeth Warkus studiert am Institut für Produkt- und Prozessgestaltung im Fachbereich Gestaltung der Universität der Künste Berlin. Der Entwurf für die Siegermedaillen ist in einem Kurzzeitprojekt von Egon Chemaitis entstanden. Die Kooperation mit dem Berlin Organising Committee 2009 GmbH wurde 2006 von designtransfer vermittelt.

    Die zwei Seiten der Medaille

    Vortrag

    1. Dezember 2009, 19.00 Uhr 

    Elisabeth Warkus über den Weg von einem schlichten Modell aus Ton zu 231 Unikaten aus Bronze, Silber und Gold:
    „2006 hat das Organisationskomitee der Leichtathtletik WM 2009 über designtransfer den Kontakt zu Studenten des Industriedesigns aufgenommen. Es wurden Ideen und Konzepte für die Leichtathletik Weltmeisterschaft 2009 in Berlin gesucht. In dem Kurzzeitprojekt „Frischer Wind“, unter Betreuung von Egon Chemaitis, entstanden vielseitige Ansätze – unter anderem auch mein Konzept für die Siegermedaillen. 2007 bat das Organisationskomitee der WM um dessen Weiterentwicklung. Das war der Anfang eines sehr spannenden Projektes: Von der Ideenentwicklung bis zur Umsetzung hat mich dieser Auftrag zwei Jahre lang ganz schön auf Trab gehalten…“

    Das Medaillenkonzept

    Das Medaillenkonzept basiert auf der Transformation von Bewegungen. Zu jeder Sportart gehört ein individueller Medaillensatz, der die charakteristische Dynamik der jeweiligen Disziplin aufgreift. Der typische Bewegungsablauf wird in ein abstraktes Linienmuster übersetzt und erstreckt sich über alle drei Siegermedaillen.

    Jede einzelne Medaille steht für sich, der Bewegungsablauf der Sportart schafft aber zugleich eine harmonische Verbindung: Unterstützt durch die rechteckige Grundform der Medaillen sind die drei Sieger durch das Bewegungsmuster ihrer Disziplin vereint. Der Träger der Medaille hält ein Unikat in den Händen, das dennoch auf den Gemeinschaftsgedanken des Sports verweist.

    Die Ausrichtung der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Berlin wurde geprägt durch Nutzung und Verknüpfung von kreativer, technologischer und unternehmerischer Kompetenz der Hauptstadtregion. Hergestellt wurden die Medaillen von Januar bis Juli 2009 in klein- und mittelständischen Unternehmen in Berlin/Brandenburg. Die technische Realisierung, angesiedelt zwischen Kleinserie und Einzelanfertigung, verbindet dabei moderne und traditionelle Herstellungsverfahren.

    E.Warkus01

    medaille_15

    medaille_01