Wo beginnen der Eigensinn und die Eigenlogik der Dinge? Wenn sie kaputt gehen, sich widersetzen oder miteinander verbinden? Mit solchen Fragen der Ding-Aneignung und Ding-Erfahrung setzen sich die Projekte des Studiengangs Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation auseinander. Von Prothesen über Interfaces bis hin zu Grabbeigaben untersuchen die Studierenden unterschiedliche Objekte und Objekt-Beziehungen und reflektieren sie in individuellen Ausstellungsformaten wie Filmen, Magazinen und Installationen.
Vorgefundenen Dingen neues Leben einzuhauchen war das Ziel des Projekts „Connect“ aus dem Studiengang Industrial Design/Technologie und Konstruktion. Entworfen wurde ein Verbindungselement, das es erlaubt, recycelte Container zu modularen Stauraum-Systemen zu kombinieren. Für das Produkt- und Herstellungskonzept wurde das sogenannte „Rapid-Tooling“ genutzt: Die entworfenen Verbinder wurden durch Guss-Werkzeuge hergestellt, die mittels 3D-Druck in kurzer Zeit generiert und verändert werden können.
Mit dem zunehmenden Einfluss der Informatik auf die menschliche Umwelt verändert sich auch die Art und Weise, wie Dinge produziert werden. Am Computer entworfene Objekte lassen sich per 3D-Druck innerhalb kürzester Zeit herstellen. Um diese Thematik drehen sich die Ergebnisse der Projektgruppe ID5 Produkt Design. Mehrteilige Alltagsgegenstände wie Kugelschreiber, Eierstecher oder Kordelstopper wurden als Einteiler neu konzipiert und per 3D-Druck produziert. Adapter wurden gestaltet, die vorhandenen Dingen Funktionen hinzufügen oder diese verändern, sowie strukturale Elemente, die in sich stabil, aber flexibel sind.
Die Exponate aus dem Bereich Modedesign zeigen, dass Accessoires mehr können als nur einen Look zu komplettieren. In ihnen drücken sich Identität, Zeitgeist und gesellschaftliche Veränderungen aus und sie können sogar zu Symbolen gesellschaftspolitischer Bewegungen avancieren. Die ausgestellten Projektergebnisse erweitern das Verständnis dessen, was Accessoires sein und bedeuten können.
Ungewöhnliche Sitzgelegenheiten wurden in den freien Projekten „vertraut hart, fremd weich“ von Matthias Wisniewski und „Degradierte Oberflächen & Irrgänge“ von Sebastian Schwindt gestaltet.
In der Ausstellung entstehen unter den Projekten und Objekten für die Besuchenden überraschende mögliche Assoziationen, Verbindungen und Entdeckungen.
Eröffnung: Dienstag, 27. Mai 2014, 18.00 Uhr
Ausstellung: 28. Mai bis 20. Juli, Di–Fr
Dienstag – Freitag: 10 – 18 Uhr
UdK-Rundgang-Wochenende (19./20. Juli), 10–18 Uhr
Foyer, UdK Berlin, Einsteinufer 43
Fotos links, von oben nach unten: Veronika Hoffmann (GWK); May Kukula & Florian Schreiner (Connect); Eric Esser (ID5); Aarati Akkapeddi/Foto: Giovanni Cardenas (Modedesign)