• POST-INTERNET SHOW

    Am 8. Juni, 19:00 eröffnet die von designtransfer initiierte transdisziplinäre Gruppenausstellung mit Projekten von Studierenden verschiedener Kurse und Fakultäten der UdK Berlin, die das Internet als Massenmedium kritisch analysieren und beleuchten.

    The Importance of Eyebrows©Catharina Sonnenberg

    Was ist ‚Post-Internet‘? Was bedeutet heute überhaupt noch ‚Post-Digital‘, ‚Net-Art‘, ‚New Aesthetic‘ und all die anderen Begriffe, die sich jedes Jahr ansammeln? Ist diese Bewegung noch in der Kunst relevant, war sie jemals eine, oder handelt es sich nicht längst schon um Post-Post-Internet? Vermutlich ist es so wie mit allen anderen Kunstrichtungen der Gegenwart: nur die Zeit wird es zeigen.

    Die Post-Internet Show ist eine von designtransfer initiierte Gruppenausstellung, die weder versucht, sich in einer anhaltenden Diskussion über Kunstbewegungen und Begriffe zu positionieren, noch akademische Fragen zu stellen und zu beantworten. Vielmehr zeigt die Ausstellung Positionen von Studierenden verschiedener Fakultäten und Kurse der UdK Berlin, die in den letzten fünf Jahren entstanden und als Antwort auf einen Open Call vom designtransfer eingereicht worden sind.

    Der Öffentlichkeit wird so nicht nur eine Zusammenstellung zeitgenössischer Projekte der letzten Jahre präsentiert, in denen sich ein gewisser Zeitgeist materialisiert, sondern auch eine Art Archiv, das weit über den etablierten Kanon hinaus geht und Künstlerinnen und Designer, die mit dem Post-Internet Tag verlinkt sind, zusammen bringt. Schließlich unterlag Post-Internet nie der Limitierung einer elitären Hand voll professioneller Künstler und weißer Galerieräume, obgleich es so in den Medien präsentiert wird, sondern fand ihre Geburtsstätte auf Seiten wie Tumblr und Facebook, geformt von Studentinnen, Amateuren und Netizens. Abseits des professioneller Diskurses zirkuliert der Hashtag „Post-Internet“ heute noch innerhalb Online Communities und floriert vielleicht sogar mehr als je zuvor.

    Die ausgestellten Arbeiten der rund 20 Künstlerinnen und Designer befassen sich mit dem Internet als Massenmedium, analysieren und beleuchten es in kritischer Auseinandersetzung oder als Spielwiese verstanden, mit seinen Eigenheiten, Nachteilen und Vorteilen.
    Keine Definition des Begriffs vorzugeben lässt Raum für verschiedene Interpretationen, Haltungen, Formen und Disziplinen ohne auf eine bestimmte Ästhetik, ein spezifisches Medium, eine einheitliche Aussage oder allgemeine Bedeutung zu beschränken.

    ‚Post-Internet‘ stellt einen Konnex, den kleinsten gemeinsamen Nenner dar für etwas, das nicht definiert werden kann oder will, sich einer ausdrücklichen Zuweisung immer bereits entzogen hat.

    Press Release: PM-Post_Internet_Show

    Eröffnung: 8. Juni, 19:00
    Ausstellung: 9.–16. Juni, Mo-Fr, 10:00–18:00

    Projekte von Isabella Asp Onsjö, Elena Alonso Fernández, Florian, Inc., Johannes Ernst, Johannes Jakobi, Andy King, Lucas Liccini, Tereza Mundilová, Elisabetta Porcinai, Astarte Posch, Benedikt Rottstege, Alexander Schindler, Hara Shin, Catharina Sonnenberg, Inia Steinbach, Jannike Stelling, Andreas Unteidig with Lutz Reiter, Fabrizio Lamoncha & Blanca Dominguez Cobreros, Ray Washio

    Swapped Reality ©Johannes Jakobi

    Perfomance am Eröffnungsabend: Swapped Reality by Johannes Jakobi

    Die zwei bereitgestellten Geräte (manipulierte Videobrillen) wurden gebaut, um die visuelle Wahrnehmung einer anderen Person erfahren zu können.
    Im wesentlichen werden dabei zwei Perspektiven, bzw. Sehgewohnheit miteinander vertauscht. Durch die Geräte wird es auch möglich, seinen eigenen Körper von außen zu sehen, und z.B. zu beobachten, wie man sich selbst innerhalb des Raums bewegt.

    Am Eröffnungsabend ist der Künstler anwesend und steht für Fragen zur Verfügung. Die Brillen können auch außerhalb der Ausstellung, in einem 1-on-2 Treffen ausprobiert werden. Ort und Zeit werden gemeinschaftlich gewählt. Kontaktinfo: johannes-jakobi.flavors.me

     

    Cloth Point ©Ray Washio

    4chan crawler ©Benedikt Rottstegge

    Capetown©Jannike Stelling

    Layers of myself, 2012-2017©Astarte Posch

    Tegernheim Drift©Johannes Ernst

    Tegernheim Drift©Johannes Ernst