• Partition/Curtain Wall + Hinter der Poststelle

    Als Raumteiler und Raumformer, als Wall zur Abgrenzung nach Außen oder doch eher als Einladung zum Eintritt steht die Installation der Vorhänge im Zusammenspiel mit den Anwohnern, Passanten, Verwaltungsangestellten und Studierenden und Lehrenden der UdK als lebendige, partizipative Elemente. Die Intervention im Eingangsbereich des Gebäudes am Einsteinufer, überdacht durch den auf Säulen gestellten Gebäudeüberhang, belebt den breiten Gehweg ohne den Zugang einzuschränken und doch erfährt der Besucher eine Irritation, betritt einen neuen Innen/Außenraum, dringt ein in etwas Privates? Der Stoff, alte Restbestände aus dem Keller des UdK-Gebäudes in der Bundesallee, steht als sich dauernd in Bewegung befindliches Material im Kontrast zur statischen, herben Ästhetik des Gebäudes. Er beeinflusst die/den mit dem Objekt umgehenden, darin herumgehenden Besucher/in, die/der durch die Ausrichtung bzw. Aussparungen in bestimmte Richtungen gelenkt bzw. zum Ausweichen gezwungen oder zum Eingreifen verleitet wird.

    Die neue Raumerfahrung stellt ein besonderes Erlebnis her, personalisiert den Ort für die/den Betretende/n, nicht zuletzt durch die Wahrnehmung von sich selbst und Anderen in Enge, Farbe, Lichtspiel, Raumakustik und Bewegung.

    Mit dem zeitgleich stattfindenden Projekt „Hinter der Poststelle, ganz hinten“ von Arman Kulasic geht „Partition“ eine besondere Verbindung ein. Es wird bereichert von dem „Leben“, Licht und Ton in und um den Glasraum, die von den Vorhängen an 2 Seiten umspielt wird was einen Raum und eine Privatsphäre schafft, in der die Wahrnehmung eine andere ist.

    Als Studierende des Instituts für Kunst im Kontext, das sich im 3. Stock dieses sonst hauptsächlich als Sitz der Universitätsverwaltung genutzten Gebäudes befindet, haben wir uns mit den Strukturen unserer Lehrinstitution beschäftigt und zwei unterschiedliche und doch miteinander in Verbindung stehende Zugänge und Umsetzungsformen für unsere temporären künstlerischen Interventionen gewählt. Durch das „ans Licht holen“ von sonst verborgenen Vorgängen, Zusammenhängen und Materialien werfen sich einige Fragen auf. Was geht hinein in eine Kunstuniversität und was geht hinaus? Wohin und Woher und was passiert im Inneren. Was bleibt? Wer hat Zugang? Wo ist drinnen und wo ist draussen?

    Partition/Curtain Wall
    Lucia Mors de Castro, Art in Context, UdK
    bis voraussichtlich 15. April 2011

    Hinter der Poststelle, ganz hinten
    Arman Kulasic, Art in Context, UdK
    11. April – 20. Mai 2011
    Projektbetreuerin: Katharina Jedermann
    UdK Gebäude am Einsteinufer 43-53, 10587 Berlin

    vitrine